Gut Holz zum Ausbildungsbeginn

Freitag 15 Uhr, die letzten Minuten der Einführungswoche sind verstrichen, die Schlussworte gesprochen. Eine entscheidende Etappe ist genommen. Fünf Tage lang sind viele neue Eindrücke auf 46 neue Auszubildende und damit auch auf mich „eingestürzt“. Jetzt stehen wir vor dem Endspurt unserer Kennenlernwoche, einem gemeinsamen Abschluss-Event. 

Die Personalabteilung hat uns zum Abendessen und zum anschließenden Bowlen ins LAGO eingeladen. Hoffentlich komme ich pünktlich! Was ziehe ich an? Welche Themen kann ich ansprechen, ohne verschlossen zu wirken? Hoffentlich wird der Abend nicht langweilig. Ich gestehe, etwas nervös bin ich schon, als ich mich nach Seminarschluss auf den Heimweg mache. Dann muss es schnell gehen. Duschen, umziehen und zurück in die Stadtbahn. 

Kurze Zeit später stehe ich vor dem Bowling-Center. Alle wirken sehr entspannt. Wir haben durch die Einführungswoche schon viel voneinander erfahren. Jetzt bin ich gespannt, wie sportlich die Anderen und unsere Ausbildungsbetreuer sind. Vor dem Bowlen dürfen wir uns aber noch kräftig stärken. 

Für unsere große Gruppe ist im Außenbereich eingedeckt. Das Essen steht auf dem Buffet bereit, vielfältig, reichlich und vor allem köstlich. Leider haben das auch zahlreiche Wespen entdeckt. Einige meiner neuen Kolleginnen versuchen mit „großen Gesten“, die Plagegeister zu vertreiben. Leider ohne Erfolg, jedoch mit reichlich Spaß für die ganze Gruppe. Die Wespen bleiben hartnäckig und kommen letztendlich auch zum Ziel. 

Gut gestärkt machen wir uns dann auf den Weg zu den Bowling-Bahnen. Zwei Stunden voller Freude, Spaß und kollektivem „Vorbeikegeln“ stehen uns bevor. Die anfängliche Motivation, den „alten Hasen“ aus der Personalabteilung zu zeigen, was wir drauf haben, scheitert daran, dass die Personaler wohl heimlich trainiert haben. Die haben ganz schön abgeräumt und uns alt aussehen lassen. Das war schon etwas deprimierend. 

Lag es nun an vorzeitigen Ermüdungserscheinungen unserer Betreuer oder an unseren traurigen Gesichtern und dem Zugeständnis, uns doch noch gewinnen zu lassen? Wir holten auf und sicherten uns schließlich die Pole-Position. 

Leider ging der Abend viel zu schnell vorüber. Wir haben ausgiebig miteinander geredet, Freundschaften geschlossen, Vorurteile abgebaut. Einen besseren Abschluss der ersten Ausbildungswoche kann ich mir kaum vorstellen. Und auch keine besseren Betreuer. Alle haben sich die gesamte Woche hindurch unendlich engagiert. 

Wurden meine Erwartungen erfüllt? Diese Frage möchte ich mit einem Zitat beantworten: „Das, worauf es im Leben am meisten ankommt, können wir nicht voraussehen. Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet hat.“ (Antoine de Saint-Exupery) 

Sebastian Bieser