Internetabzocke in Kleinanzeigenportalen
Eigentlich wollten Sie doch nur den alten Schrank von Tante Frieda verkaufen. Doch wenn Sie nicht aufpassen, legen Sie dabei drauf.
Ihre Wohnung ist Ihnen zu eng, überall verstaubt Nippes, die Möbel scheinen Sie zu erdrücken. Zeit für eine Räumaktion. Alles, was Sie nicht brauchen, muss raus. Auch der alte Schrank, den Sie von Tante Frieda geerbt haben. Sie stellen ihn in Online-Kleinanzeigenportale ein, beispielsweise bei dhd24, eBay Kleinanzeigen und Kalaydo. Sie möchten dafür 200 Euro, sind aber durchaus verhandlungswillig. Kaum zwei Stunden später erhalten Sie eine Anfrage. Ein englischer Geschäftsmann will den Schrank auf jeden Fall, kann aber derzeit nicht weg. Er bietet an, Ihnen einen Scheck zu schicken. Eine Spedition soll den Schrank abholen. Stimmen Sie dem zu, sind Sie bald um einige Hundert Euro ärmer: Wahrscheinlich zahlt der Käufer mit einem ausländischen Scheck, Sie reichen diesen bei der Bank ein und bekommen das Geld zunächst gutgeschrieben. Dann verschicken Sie die Ware. Doch nach etwa einer Woche platzt der Scheck. Dann ist der Schrank weg und das Geld ebenfalls. Möglicherweise haben Sie sogar noch für das Porto gezahlt.
Zweite Möglichkeit: Der Scheck, den der Verkäufer schickt, ist viel zu hoch. Sie fragen nach, der Verkäufer antwortet, dass ihm ein Missgeschick unterlaufen sei. Sie sollen den Differenzbetrag beispielsweise per Western Union zurückschicken. Gleiches Ergebnis: Sie bekommen kein Geld, sondern zahlen drauf, der Schrank ist weg.
Abzocke im sozialen Netzwerk
Nur ums Geld geht es auch, wenn Sie eine merkwürdige Freundschaftsanfrage über Facebook bekommen: Sie kennen die Dame oder den Herrn nicht. Sie gehen auf das betreffende Profil, finden dort maximal zwei Bilder, keine Einträge, keine weiterführenden Informationen, nichts. Egal, wie schmeichelhaft die Mail war, die Sie erhalten haben: Lassen Sie die Finger davon! Blockieren Sie eine solche Freundschaftsanfrage. Denn schon nach kurzer Zeit wird die Person versuchen, sich mit Ihnen persönlich zu treffen. Man organisiere Ihnen einen günstigen Flug, heißt es dann, Sie müssten nur vorab schon einmal das Geld schicken. Achtung! Der Flug wird nie stattfinden, Ihr Geld ist weg.
Abzocke am Telefon
Selbst wenn Sie nie online sind, können Sie Betrugsopfer werden: Es passiert immer wieder, dass sich Abzocker als Vertreter einer Versicherung, eines Finanzberaters oder einer Bank melden und Sie ganz ungeniert nach Ihren Kontodaten fragen. Geben Sie diese heraus, kann in aller Seelenruhe Ihr Konto missbraucht werden – beispielsweise, um darüber Online-Käufe zu tätigen. Geben Sie darum Ihre Bankverbindung niemals am Telefon oder im Internet preis.
Weiterführende Informationen
Sicherheitstipps für Käufer und Verkäufer von Kalaydo
Sicheres Verkaufen bei Quoka
Tipps zum Kaufen & Verkaufen bei dhd24.de
Sicherheitshinweise von eBay Kleinanzeigen