Sparkassen-Chor kann auch „Flashmob“
Freches Operntheater hatte sich der Verein Karlsruher Schlosskonzerte zu seinem zehnten Geburtstag gewünscht. Mit „Don Giovanni“ in den Opern-Versionen von Wolfgang Amadeus Mozart und Giuseppe Gazzaniga sowie der Schauspiel-Variante „Don Juan“ wurden schließlich drei große Bühnenwerke zu einer Aufführung komprimiert und neu interpretiert. Der Titelheld, dessen Künste langsam verblassen, versuchte dabei, an das Geld eines reichen Mannes zu kommen. An diesem frech-frivolen Intrigenspiel hatten die Zuschauer sichtlich Spaß.
Johannes Braun, Dirigent des Orchestra Carolina, hatte bereits den Taktstock erhoben. Die Musikerinnen und Musiker erwarteten gespannt ihren Einsatz. Plötzlich erfüllte Klaviermusik die Kundenhalle und 30 Sängerinnen und Sänger machten sich auf den Weg zur Bühne. Der Sparkassen-Chor wollte nicht nur den Heimvorteil nutzen und seine Stimme erheben. Er wollte auch beweisen, dass es Casanovas auch in der Neuzeit gibt. Man nennt sie zum Beispiel „Bel Ami“ und verewigte sie in Kinofilmen. Die Titelmelodie steuerte der Chor zum Konzert bei – und die Zuschauer sangen begeistert mit. Später durften die Sänger noch beweisen, dass sie sich auch auf klassischen Gesang verstehen.
Mit den Schauspielern der Dramatischen Bühne Frankfurt und dem Sängerensemble der Karlsruher Schlosskonzerte hatte sich ein munteres Ensemble zusammengefunden, das im steten Wechsel zwischen Schauspiel und Oper für fröhliche Kurzweil sorgte. Die mit reichlich Szenenapplaus bedachten Auftritte waren sorgfältig einstudiert und harmonisch aufeinander abgestimmt, von hoher technischer Brillanz und musikalischem Können.