Vorbilder fördern Integration

„Elf Freunde müsst ihr sein“, was für den Fußball gilt, wird auch beim Verein „Sprungbrett Bildung“ beherzigt. Seit einem Jahr betreuen dort elf Studenten zehn Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund. Dabei haben Studenten und Schüler meist die gleichen Wurzeln und möglichst auch die gleichen Interessen. „Wir verstehen die Probleme der Jugendlichen, wir können vermitteln und fungieren obendrein als Vorbilder“, begründet Vereinsvorsitzender Ivo Georgiev das ehrenamtliche Engagement. Er selbst stammt aus Bulgarien, der stellvertretende Vorsitzende Mehmet Doymaz aus der Türkei.

Unlängst kamen Schüler und Betreuer bei einem Videodreh zu Wort. Dieses Video wurde beim Sparkassen-Wettbewerb für Vereine mit Jugendarbeit mit dem 2. Platz und einem Preisgeld von 2.000 Euro belohnt. Der Betrag wird für außerschulische Projekte verwendet, so der Vereinsvorstand. Es ist die erste Spende auf dem Konto, freuten sich Ivo Georgiev und Mehmet Doymaz: „Die Sparkasse ist unser erster Sponsor.“

Alle Betreuer sind Stipendiaten der Robert-Bosch-Stiftung „Talente im Land“. Dort haben sie sich kennengelernt. Ähnliche Mentoring-Projekte gab es bereits bundesweit. Der Schritt lag nahe, auch in Karlsruhe einen Verein zu gründen und Nachhilfe für alle Lebenslagen anzubieten. Einhellige Meinung der Studenten: „Das Potenzial bei den Schülern ist gewaltig“.

Der junge Verein wächst inzwischen kontinuierlich weiter. Neue Interessenten haben sich bereits gemeldet und Unterstützung angeboten, so Ivo Georgiev. Partnerschule ist die Erich-Kästner-Werkrealschule in Karlsruhe. Mit 90 Prozent Ausländeranteil ist sie eine Brennpunktschule. Aber den Schülern kann, dank ehrenamtlichem Engagement des Sprungbrett Bildung e.V., geholfen werden.

Auf dem Foto (v.l.) Filialdirektor Günter Ihli, Ivo Georgiev, Mehmet Doymaz, Filialleiter Benjamin Rieth und Kundenberater Tobias Munk.