Wie sich Wohnungen schneller und teurer verkaufen

In sehr guten Lagen in Deutschland gibt es derzeit kaum Immobilienangebote – weder zum Kauf noch zur Miete. Folge: Immer mehr Mieter ziehen in den Speckgürtel, immer mehr Käufer gehen dort auf Suche, denn in den Randlagen der Ballungsgebiete kann man Immobilien in der Regel noch günstiger einkaufen.

Das sogenannte Home Staging kann dem Verkäufer helfen, einen möglichst hohen Preis zu erzielen. Gemeint ist mit dem Begriff aus dem Englischen, dass man Immobilien richtig in Szene setzt. Das hilft auch dabei, eine Immobilie schneller zu verkaufen. Ist jemand also auf das Geld aus einem Verkauf dringend angewiesen, ist Home Staging eine gute Möglichkeit, sowohl schneller als auch teurer zu verkaufen.

Mehr als nur ordentlich putzen
Grundlegend für Home Staging ist, sauber zu machen. Der Verkäufer sollte also aufräumen, aber auch den Teppichboden reinigen. Er sollte die Heizkörper säubern und die Rollläden von außen. In der Küche dürfen keine Fettablagerungen sein. Und die Fugen im Bad sollte man mit einem entsprechenden Reiniger weißen.

Im zweiten Schritt geht es darum, das persönliche Wohnumfeld zurückzufahren. Dazu sollte der Eigentümer seine persönlichen Lieblingsstücke entfernen – beispielsweise Familienbilder auf dem Sideboard, auffällige Dekoration oder das ein oder andere Möbelstück. Damit schafft er nämlich Platz für die Lieblingsstücke des Käufers, die dieser geistig bereits in der Immobilie anordnet. Die Wohnung sollte am besten so aussehen wie in einem Möbelkatalog oder Einrichtungshaus – dann kann sich die Mehrheit der Interessenten damit identifizieren.

Fotos machen für die Inserate
Ist die Immobilie so hergerichtet, sollten Sie sie fotografieren. Achten Sie auf eine gute Ausleuchtung. Diese Bilder sind geeignet, um die Immobilie in entsprechenden Internetportalen angemessen zu präsentieren.

Leer stehende Immobilie aufhübschen
Auch eine Immobilie, die völlig leer ist, kann zum Problem werden. Denn manchen potenziellen Käufern fällt es schwer, sie sich eingerichtet vorzustellen. Verkäufer könnten dezent das eine oder andere Möbelstück in die Wohnung stellen – einen Stuhl beispielsweise in eine Ecke, einen Beistelltisch mit frischen Blumen in eine andere.

Sollte sich auch nach längerer Zeit kein Käufer gefunden haben, kann es sich lohnen, die Tapeten weiß zu streichen. Damit wirkt die Wohnung frischer und sauberer. Hilft dies auch nicht, sollte man darüber nachdenken, einen Home-Staging-Experten zu beauftragen. Er verlangt für seine Arbeit zwar mindestens einen mittleren dreistelligen Betrag, doch wenn dadurch die Immobilie für eine sechsstellige Summe verkauft wird, ist der Einsatz nicht zu hoch.

Die Grenzen des Home Staging
Allerdings ist das Verhältnis zwischen Investitionen in die Wohnung und Verkaufspreishöhe schwierig: Nicht alle Anstrengungen zahlen sich aus. Das Bad beispielsweise neu fliesen zu lassen lohnt sich wahrscheinlich nicht. Auch den neuen Zimmeranstrich oder Fußboden sollte man sich gut überlegen – schließlich soll sich die Investition ja refinanzieren.

Auf keinen Fall sollte der Verkäufer Mängel übertünchen. Im wahrsten Sinne des Wortes gilt das beispielsweise, wenn Stock- oder Schimmelflecken übermalt werden. Wer versucht, Schäden zu verdecken, muss damit rechnen, dass der Käufer Schadenersatz verlangt und den Verkauf rückabwickelt.