Nanoscribe für den Deutschen Gründerpreis nominiert
Größer, höher, weiter ist ihre Sache nicht. Dafür verstehen sie sich auf klein, kleiner, am kleinsten. Das alles in einer Präzision, die sich dem bloßen Auge nicht erschließt, sondern deren Qualität sich nur unter dem Mikroskop offenbart. Das Hightech-Unternehmen hat sich auf 3D-Druck spezialisiert und arbeitet im Millimeter- bis Nanometerbereich. Dabei kann sich die Realität durchaus auf Millionste Teile verkleinern, sie bleiben dennoch detailgetreu. Diese Präzision hat Nanoscribe GmbH in wenigen Jahren an die Branchenspitze katapultiert.
Dafür wurde das Unternehmen aus Eggenstein-Leopoldshafen für den Deutschen Gründerpreis nominiert. Am Dienstag, 30. Juni, entscheidet sich in Berlin, wer sich als Aufsteiger des Jahres bezeichnen darf. Bereits jetzt sind alle Finalisten auf der Siegerstraße angekommen, denn sie ließen mehrere hundert Bewerber hinter sich zurück und dürfen sich über ein umfangreiches Coachingpaket sowie mediale Unterstützung freuen.
Der Deutsche Gründerpreis basiert auf einer Initiative der Sparkassen, des „stern“, von Porsche und ZDF. Seit 1997 werden von einer Fachjury die erfolgreichsten Existenzgründungen ausgewählt und ausgezeichnet. „Nanoscribe ist eine Hightech-Gründung wie aus dem Bilderbuch“, urteilte bereits einer der Juroren. Sie hat also gute Chancen, als Technologieführer den Titel in die Region zu holen.
Vorbildlich auch deshalb, weil die Nanoscribe GmbH 2007 aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ausgegründet wurde. Die Unternehmer verfügten bereits über mehrjährige Erfahrung im 3D-Druck und zählten zu den führenden Forschern auf dem Gebiet der Nanophotonik.
Grundlagenforschung ist aber nur eine Seite der Medaille. Um den Markt überzeugen zu können, braucht es Produkte, die alles Bisherige in den Schatten stellen. Außerdem braucht es Mut, Geduld, Durchhaltevermögen, die richtigen Mitarbeiter und Geld, um Prototypen herstellen zu können. Nur so lassen sich Universitäten, Forschungseinrichtungen und kommerzielle Käufer überzeugen.
All das ist den Jungunternehmern gelungen. Die zurückliegenden acht Jahre waren arbeitsintensiv aber auch immer wieder von Erfolg gekrönt, freut sich der geschäftsführende Gesellschafter Martin Hermatschweiler. Jetzt fiebern er und seine Mitarbeiter der Preisverleihung des Deutschen Gründerpreises entgegen.
Ebenso interessiert wird Jens Käpernick die Feierstunde verfolgen. Er hat als Gründungs- und Nachfolgeberater der Sparkasse Karlsruhe Ettlingen die Entwicklung des Unternehmens begleitet. „Wer im internationalen Geschäft tätig ist und Kunden in mehr als 20 Ländern der Erde betreut, muss sich z. B. im Fremdwährungsgeschäft sowie der Zahlungsabsicherung durch Akkreditive und Bankbürgschaften auskennen, um auf dem Weltmarkt bestehen zu können. Dabei konnten wir uns immer auf die Sparkasse Karlsruhe Ettlingen verlassen“, lobt Martin Hermatschweiler seinen Finanzpartner.
Es herrschen Laborverhältnisse, wenn Dr. Michael Thiel (Leiter Forschung & Entwicklung, auf dem Foto links) und Martin Hermatschweiler (Geschäftsführer) neue Strukturen mit sensitiven Lacken dreidimensional drucken.