App-Berechtigungen im Blick behalten

Haben Sie schon einmal in den Einstellungen zu Ihren Apps gestöbert? Das kann sehr interessant sein. Facebook beispielsweise will nicht nur dann Zugriff auf Ihren Standort haben, wenn Sie die App benutzen, sondern immer. Das können Sie ändern. Bei Apple-Geräten ist das ziemlich einfach: Sie gehen in die Einstellungen, suchen dort Ihre App-Liste und gehen sie eine nach der anderen durch. Gefällt Ihnen nicht, was die App sich herausnimmt, können Sie das ändern, indem Sie das betreffende Feld deaktivieren.

App-Einstellungen bei Android

Bei Android ist das etwas komplizierter: Sie müssen den Berechtigungen vor der Installation zustimmen. Doch wenn Sie nicht verstehen, was sich die Apps dort erlauben wollen, bleibt Ihnen als Lösung nur, die App gar nicht zu installieren – es sei denn, Sie haben Android ab Version 6 installiert, dann können Sie die Berechtigungen auch noch nachträglich ändern.

Was Apps von Ihnen und Ihrem Smartphone wollen, kann ganz unterschiedlich sein. Logisch ist beispielsweise, dass die App Zugriff auf Ihre Kamera und Ihr Mikrofon benötigt, um Bilder beziehungsweise Filme machen zu können. Größtenteils sinnvoll ist auch die Berechtigung „Telefonstatus und -ID lesen“. Damit ist gemeint, dass die App unterbrochen wird, wenn Sie einen Anruf bekommen. Allerdings kann so auch die individuelle Nummer Ihres Geräts ausgelesen werden. Somit sind Sie leichter identifizierbar.

Wo Sie besonders wachsam sein sollten

  • Kontaktdaten lesen/schreiben: Die App kann also die Kontaktdaten Ihre Freunde klauen – oder Ihnen ungefragt die anderer Leute aufs Handy schreiben. WhatsApp beispielsweise benötigt diese Berechtigung, damit Sie mit neuen Kontakten kommunizieren können. Aber benötigt eine Navigations-App wirklich Zugriff auf Ihre Kontaktdaten?
  • SMS senden oder Nummern anrufen: Sieht eine App nicht besonders vertrauenswürdig aus, sollten Sie diese sowieso nicht installieren. Haben Sie gute Gründe, das trotzdem zu machen, dann überprüfen Sie, ob die App sich das Recht nimmt, selbstständig irgendwen anzuschreiben oder anzurufen. Denn dann können auch kostenpflichtige Dienste kontaktiert werden. Im schlimmsten Fall wird das teuer. Sagen Sie nicht, dass das sowieso nicht passiert, es ist bereits mit einer Nachtsicht-App geschehen.
  • Standortzugriff. Hier müssen Sie sich überlegen, was die App kann. Ist es für sie in irgendeiner Weise wichtig, Ihren Standort zu kennen, beispielsweise, um Ihnen den kürzesten Weg anzeigen zu können? Dann ist diese Berechtigung sinnvoll. Aber längst nicht jede App muss wissen, wo Sie sind. Und wenn Sie die App nicht nutzen, sowieso nicht. Überprüfen Sie darum Ihre Einstellungen.
  • In-App-Käufe sind immer dann sinnvoll, wenn man die App kostenpflichtig erweitern kann, beispielsweise durch ein Musikabo oder Utensilien, die man für ein Handyspiel braucht.
  • Speicherinhalte lesen/löschen: Diese Berechtigung müssen Sie einer App erteilen, damit sie beispielsweise Ihre Fotos speichern oder löschen kann. Unseriöse Apps könnten diese Berechtigung allerdings auch nutzen, um unbemerkt Ihre Fotos an Dritte weiterzuleiten.
  • Informationen zu installierten Apps: Damit will sich ein App-Anbieter darüber informieren, was Sie sonst noch an kleinen Programmen auf dem Smartphone haben. Fragen Sie sich selbst, ob ihn das etwas angeht. Falls nein, deaktivieren Sie diese Option.
  • Vollständiger Internetzugriff ist dann wichtig, wenn die App nur funktioniert, wenn sie online ist. Im schlimmsten Fall könnten so jedoch auch viele Ihrer Informationen ohne Ihr Wissen weitergegeben werden. Deaktivieren Sie die Funktion darum, wenn die App keinen Internetzugang braucht. Oder noch besser: Deinstallieren Sie die App, wenn Sie das Gefühl haben, sie ist nicht vertrauenswürdig.