Wenn die Handyrechnung zu hoch ist
Ein monatlicher Fixpreis für die Handyflatrate ist eine gute Sache: So weiß man immer genau, wie hoch die Rechnung sein wird. Damit lässt sich das knappe Budget während des Studiums oder in der Ausbildung besser kalkulieren. Ärgerlich ist nur, wenn auf der Rechnung plötzlich Posten auftauchen, die man sich nicht erklären kann – und die auch noch teuer sind.
Allerdings passiert das gar nicht so selten. Speziell in kostenlosen Apps findet man nämlich oft eine Form der Smartphoneabzocke. Damit die Anbieter ihre Apps oder Spiele kostenfrei zur Verfügung stellen können, finanzieren sie diese nämlich mit Werbung. Dabei passiert es häufig, ob beabsichtigt oder nicht, dass man genau auf das Feld klickt, auf dem für Klingeltöne, weitere Spiele oder Musik geworben wird. Die Unternehmen, die diese Werbung für ihre Produkte schalten, nennt man Drittanbieter. Sie sind jedoch nicht immer seriös. Manchmal reicht es schon, dass man auf ihrer Seite war – und schon hat man angeblich ein Abo abgeschlossen oder ein Produkt gekauft.
Abgerechnet werden diese Käufe über die Handyrechnung, und zwar oft als Posten, den man gar nicht so einfach zuordnen kann. In der Regel steht dort nämlich beispielsweise nicht der Name eines Spiels, das man heruntergeladen hat, sondern der Name der Firma, die es entwickelt hat. Beides muss man erst einmal in Zusammenhang bringen.
Hinzu kommt: Der Mobilfunkanbieter muss nicht überprüfen, ob die Abrechnung rechtens ist, er bucht das Geld einfach bei Ihnen ab und leitet es weiter. Jetzt haben Sie das Problem – vor allem, wenn Sie versehentlich ein Abo abgeschlossen haben. Denn nun müssen Sie nicht nur herausfinden, wer hinter dem Angebot steckt, Sie müssen auch den Kauf widerrufen oder Ihr Abo kündigen. Sehr oft wird Ihnen das nicht ohne fremde Hilfe gelingen. Die Verbraucherzentralen sind hier gute Ansprechpartner. Falls Sie einen Rechtsanwalt kennen und eine Rechtsschutzversicherung haben, können Sie natürlich auch diesen Weg einschlagen.
Alternativ können Sie die Summe zurückfordern. Dazu sollten Sie Ihren Vertragspartner darüber informieren, dass Sie beim Drittanbieter diese Summe beanstandet haben. Einen Musterbrief zu diesem Thema hat übrigens die Verbraucherzentrale formuliert. Damit sind Sie im Zweifelsfall aber noch lange nicht aus dem Schneider. Im schlimmsten Fall sperrt nämlich der Mobilfunkanbieter Ihre Nummer.
Wollen Sie solche unberechtigten Abbuchungen vermeiden, bleibt Ihnen nur, Ihren Mobilfunkanbieter zu bitten, Ihren Anschluss für Abbuchungen Dritter zu sperren. Allerdings kann die sogenannte Drittanbietersperre dazu führen, dass auch Unternehmen nichts über Ihre Handyrechnung abbuchen können, die Sie tatsächlich dazu berechtigt haben. Darum sollten Sie sich dies gut überlegen.