Finger weg von Krediten bei Instagram und Facebook

 

Oft werden über Instagram und Facebook Darlehen angeboten. Aber Vorsicht! Hier droht Abzocke – die Betrüger sind nur einen Mausklick entfernt.

Das Leben kann ganz schön teuer sein. Wer nicht ein neues Smartphone-Modell oder angesagte Markenklamotten hat, kommt schnell in Zugzwang. Anbieter auf Instagram, Facebook oder Twitter bieten oft Hilfe an: Nur einige Angaben machen, Sicherheiten brauchst du genauso wenig wie eine Schufa-Auskunft – und zack landet Geld auf deinem Konto. Vielleicht. Wahrscheinlich aber eher nicht.

Was kann denn schon passieren, fragst du dich vielleicht. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Du bekommst tatsächlich die Summe überwiesen, die du brauchst. Jetzt allerdings musst du sie auch zurückzahlen, und zwar meist mit sehr hohen Zinsen.

2. Du bekommst kein Geld. Stattdessen passieren andere unerwartete Dinge: Du bekommst vielleicht Besuch vom Vermittler und sollst beispielsweise Versicherungsverträge unterschreiben oder vorab Geld überweisen.

Wie die Abzocke funktioniert

Du siehst also: Egal, wie es kommt, es ist anders, als du gedacht hattest. Leider gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten der Abzocke. Darum gibt es keine Erklärung in einem Satz. Die folgende Übersicht soll dir einen Eindruck dafür geben, was alles passieren kann:

  • Du hast Geld bekommen, das du mit Zinsen zurückzahlen sollst. Zinsen sind die Gebühren dafür, dass dir jemand Geld geliehen hat. Leihst du dir beispielsweise 1000 Euro und liegt der Jahreszinssatz bei 10 Prozent, zahlst du nach zwölf Monaten 1100 Euro zurück, also 100 Euro mehr. Schau doch mal bei deiner Sparkasse nach, wie hoch dort der Zins für einen Ratenkredit ist. Wenn er dort viel niedriger ist als bei dem Anbieter, der dir Geld ohne alle Sicherheiten anbietet, sollte dir das zu denken geben. Auf keinen Fall gibt es dann einen Grund, einen Vertrag mit einem viel höheren Zinssatz zu akzeptieren. Denn kannst du den Schufa-freien Kredit nicht zahlen, wird sich vermutlich ein Inkassounternehmen bei dir melden. Und dann wird es noch viel teurer. Oder du sollst weitere Verträge unterschreiben, die dich nur noch tiefer in die Schuldenfalle treiben.
  • Du hast kein Geld bekommen. Stattdessen bringt der Briefträger einen Brief. Dann hattest du es wahrscheinlich nicht mit einem Finanzinstitut zu tun, sondern nur mit einem Vermittler. Der sucht also lediglich eine Bank, die dir ein Darlehen gibt. Dafür bekommt er Geld, das du jetzt bezahlen musst. Dabei weißt du noch gar nicht, ob du überhaupt einen Kredit bekommst – oder eben nicht.
  • Du hast zwar kein Geld bekommen, dafür kündigt sich Besuch an: Angeblich sollst du ein Sparprodukt oder eine Versicherung bei der kreditgebenden Bank als Sicherheit abschließen oder eine Prepaid-Kreditkarte vorher mit Guthaben auffüllen. Das ist Unsinn. Dadurch soll dir nur mehr Geld aus der Tasche gezogen werden. Mit deinem Kredit hat das nichts zu tun.
  • Du hast nach wie vor kein Geld, aber jetzt sollst du für die Auslagen des Vermittlers bezahlen: Fahrt- oder Portokosten beispielsweise. Auch das ist keine seriöse Kreditvergabe, sondern Abzocke.

Sollte dir so etwas passiert sein, wende dich zuerst an die Verbraucherzentrale. Vielleicht kann sie dir weiterhelfen. Falls nicht, solltest du einen Anwalt konsultieren. Im schlimmsten Fall musst du allerdings in den sauren Apfel beißen und eventuell entstandene Kosten tragen.

Wie du es besser machst

Wenn dein Geld knapp ist, frag zunächst deine Eltern oder Großeltern, ob sie dir helfen können. Geht das nicht, lass dich bei deiner Sparkasse beraten. Sagt man dir dort, dass du keinen Kredit bekommst, solltest du das zu deinem eigenen Schutz akzeptieren. Dann musst du eben kleinere Brötchen backen. Wenn du einen Kredit bekommst, solltest du im Kopf behalten, dass du monatlich in der Lage sein musst, die entsprechenden Raten zurückzuzahlen. Klappt das nicht, wende dich so schnell wie möglich an eine Schuldnerberatung oder die Verbraucherzentrale.