Nachhaltig Geld anlegen
Nachhaltige Geldanlagen sind gefragt. Immer mehr Anleger möchten ihr Geld mit gutem Gewissen anlegen. Wir haben bei Lutz Boden, Mitglied des Vorstands der Sparkasse Karlsruhe, nachgefragt, was Sie dazu wissen müssen.
Ist das Thema Nachhaltigkeit etwas für jedermann?
Lutz Boden: Wir stellen in der Beratung fest, dass ethische, soziale und ökologische Aspekte immer mehr an Bedeutung gewinnen. Heute schon an morgen denken, die Zukunft aktiv und verantwortungsbewusst gestalten: Diese Ziele sind für unsere Kunden im alltäglichen Leben bereits sehr wichtig – bei ihrer Geldanlage wollen sie es ebenfalls immer mehr berücksichtigen. Die Zahlen belegen das: Allein im Jahr 2019 stieg das verwaltete Vermögen von Nachhaltigkeitsfonds in Deutschland in nur einem Jahr von 44,7 auf 63,2 Milliarden Euro. Das war ein Anstieg von rund 41 Prozent und damit einer der größten Zuwächse, seitdem diese Statistik vom Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) erstellt wird.
Was genau ist unter Nachhaltigkeit zu verstehen?
Lutz Boden: Durch den Klimawandel rückt vor allem der ökologische Aspekt mehr und mehr in den Fokus: Ressourcen schonen und Treibhausgase reduzieren. Aber Nachhaltigkeit ist mehr als nur „grüne“ Investments. Bei nachhaltigen Fonds berücksichtigen Manager die sogenannten ESG-Kriterien. Das Kürzel ‚ESG‘ steht für Umwelt (Environment), Soziales (Social) und gute Unternehmensführung (Governance).
Was haben denn Unternehmen davon?
Lutz Boden: Firmen, die auf nachhaltige Ziele setzen, haben unterschiedliche Vorteile. Beispielsweise ökonomische, denn ein umweltschonender und effizienter Umgang mit Wertstoffen und Ressourcen spart Kosten in der Produktion. Aber auch die Wettbewerbsfähigkeit kann gesteigert werden. Unternehmen, die die Gefahren des Klimawandels erkennen und die Herausforderungen frühzeitig angehen, können künftig von dem langfristigen Trend profitieren. Anleger haben durch eine Investition in nachhaltige Unternehmen die Chance, an dieser Entwicklung zu partizipieren.
Und Anleger?
Lutz Boden: Nachhaltige Anlagen schneiden generell nicht schlechter ab als klassische Investments. Experten zufolge sind nachhaltige Investments sogar etwas weniger riskant als konventionelle Anlagen. Der Grund: Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit achten, handeln oft auch generell mit mehr Weitblick. Wer also als Anleger auf Nachhaltigkeit bei Unternehmen achtet, tut dies, um Risiken zu vermeiden und ggf. höhere Erträge zu erzielen und kann dabei noch sein Gewissen beruhigen. Garantien gibt es dafür aber – wie bei anderen Geldanlagen auch – nicht. Den höheren Chancen steht ein entsprechendes Kursrisiko gegenüber, für das Anleger bereit sein müssen.
Alleinverbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfonds sind die jeweiligen Sonderbedingungen, die Sie bei Ihrer Sparkasse bzw. der jeweiligen Kapitalverwaltungsgesellschaften erhalten.